„Es gibt immer wiederkehrende Zyklen, Höhen und Tiefen, aber der Verlauf der Ereignisse ist im Wesentlichen der gleiche, mit kleinen Abweichungen. Man hat gesagt, dass sich die Geschichte wiederholt. Das ist vielleicht nicht ganz richtig; sie reimt sich lediglich.“
Theodor Reik
Michael Kreils Projekt „Schon wieder – der Aufstieg der NSAP/AfD“ ist ein erschreckend gut gemachter Vergleich, der nachhaltig beeindruckt.
Luisa Neubauer erhielt ein Hass-Video, das sie mit ihrer Instagram-Community teilte, um zu zeigen, wie der aktuelle Rechtsruck in der Praxis aussieht. Der Account, der Luisa Neubauer dieses Video geschickt hat, gehört zu einem Mitglied vom AfD-Kreisverband in Bonn. Hier ein Link auf das Video:
Die Blaunen betreiben gerade sehr aktiv das Narrativ der harmlosen Partei, die von undemokratischen Parteien, Institutionen und Organisationen ausgegrenzt wird. Das werden sie auch in Bonn strapazieren. Deswegen sollten wir hier in Bonn breite Öffentlichkeit dazu herstellen und herausfinden, wer das ist…
… und das haben wir heute, am 07. März 2025 – ein großes Dankeschön an den Redakteur Andreas Baumann vom GA, der seit langem wirklich gute Arbeit leistet, und dazu einen sehr guten Beitrag im GA – Luisa Neubauer wehrt sich gegen Bonner AfD-Mann verfasst hat. Der Artikel liegt hinter der Bezahlschranke – alleine schon für den Artikel lohnen sich die 8,– € monatlich für das Online Abo.
Der AfD-Mann aus Bonn heißt Martin Kocurek und ist Mediziner. Im GA-Artikel ist zu lesen, dass Kocurek nach eigenen Angaben in Bonn Medizin studiert hat und seit November 2023 Arzt ist, bis vor Kurzem in der LVR-Klinik gearbeitet hat und aktuell seine Doktorarbeit bei einem Professor an einer anderen Klinik schreibt. Er ist aus der CDU ausgetreten und seit etwa vier Wochen Mitglied des Bonner AfD-Kreisverbands, will ab 2029 im Bundestag sitzen und sich um Außenpolitik und Verteidigung kümmern.
„Mit unserer Nothilfe retten wir Menschenleben dort, wo sie unsere Unterstützung am dringendsten benötigen. Wir sind uns sicher, dass jeder Mensch ein Recht auf Gesundheitsversorgung hat. Dabei spielt für uns keine Rolle, welche Herkunft, politische Überzeugung oder ethnische Zugehörigkeit dieser z.B. hat. Es zählt allein seine medizinische Notlage. Mit unserer Charta verpflichten wir uns alle der medizinischen Ethik und den humanitären Prinzipien.“
Das steht auf der Website von „Ärzte ohne Grenzen“ – Martin Kocurek ist da wohl kein Mitglied und lässt so manchen von uns im Stillen denken:
„Ich hoffe, niemals in eine Situation zu kommen, von dem medizinisch behandelt zu werden“,
denn der Bonner Mediziner Martin Kocurek lässt sich – so sieht man im GA – gerne mit dem AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah ablichten, dem AfD-Spitzenkandidaten bei der Europawahl 2024. „Der Kanzler, so Kocurek, werde dann Maximilian Krah heißen.“ lese ich in dem GA-Artikel von Andreas Baumann, dessen Quelle Kocureks Video auf der Plattform X ist.
Das Bonner AfD-Neumitglied Martin Kocurek ist also Anhänger des umstrittenen Europa-Abgeordneten Krah, der in der Vergangenheit unter anderem mit völkischen Äußerungen z.B. auf X aufgefallen ist, wo er am 3. März die tödliche Amokfahrt eines Deutschen in Mannheim mit dem Satz kommentiert: „Masseneinwanderung ist tödlich.“ Kocurek verbreitete diesen Tweet mit der Anmerkung weiter: „Das ist erst der Anfang…“
Dank der AfD-Aufklärungsarbeit vom Bonner Bündnis gegen rechts wissen wir folgendes über Maximilian Krah: „Krah sitzt seit 2019 im Europäischen Parlament und fiel bereits kurz nach seiner Wahl negativ auf. Er beschäftigte einen Mitarbeiter, der gute Kontakte zur extremen Rechten in Frankreich, unter anderem zur Identitären Bewegung, pflegte. Krah ist parteiintern dem Flügel der radikalsten Mitglieder um Björn Höcke zuzurechnen und wurde von diesem auch in seiner Kandidatur für Platz 1 der Europawahlliste unterstützt. Er unterhält gute Kontakte zur neuen Rechten und war zum Beispiel schon mehrfach Gast beim „Institut für Staatspolitik“, einer rechtsextremen Denkfabrik von Götz Kubitschek. International unterhält Krah gute Kontakte zu russischen Oligarchen und negiert die Schuld Russlands am aktuellen Angriffskrieg in der Ukraine. Darüber hinaus fällt Krah immer wieder mit rechter Rhetorik und teilweise klar mit dem NS verbundenen Formulierungen, wie zum Beispiel „Umvolkung“ auf. Trotz all dessen genießt er große Unterstützung in der AfD und ist auch bei TikTok erfolgreich, wobei er hier vor allem junge, männliche Wähler mit Aussagen wie „Echte Männer sind rechts“ adressiert.“
Heute haben wir uns in einem Zoom-Meeting mit Dr. Thomas Weinrich von „DemokratieRetten“ ausgetauscht, um uns kennenzulernen und uns über unsere Bürgerinitiativen auszutauschen und haben eine Herzverbindung mehr gewonnen.
Wie alles begann
Am 09. Februar 2025 hat mich – Martina Meister – in der Print-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung eine halbseitige prominente Anzeige beeindruckt und ermutigt – ein offener Brief an „unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger“ mit dem Zitat von Albert Einstein:
Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.
Hier könnt Ihr die ganze Anzeige lesen: Demokratieretten.com. Ich habe damals spontan Kontakt mit Dr. Thomas Weinreich aufgenommen:
Sehr geehrtes Team von www.demokratieretten.com,
mit Interesse und Dankbarkeit habe ich (Dr.phil. Martina Meister von #jetztinbonn – Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit‘) heute in der Süddeutschen Zeitung (Printausgabe dieses Wochenende) Ihre Anzeige gelesen.
Ihr offener Brief und Ihre Bitten finden bei uns großen Anklang und werden seit über einem Jahr von unserer Bürgerinitiative
‚#jetztinbonn – Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit‘
gelebt. Über eine gegenseitige Verlinkung unserer Inhalte würden wir uns freuen. — Mit herzlichen Grüßen — #jetztinbonn
Bei weact findet Ihr dazu eine Petition an Friedrich Merz, Alexander Dobrindt und die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Campact und der Verein Omas Gegen Rechts haben ebenfalls Petitionen gestartet – hier geht es zu allen „Petitionen für den Erhalt zivilgesellschaftlichen Engagements“. Ihr könnt diese Petitionen prüfen, wenn sie Euch zusagen, unterschreiben, und – ganz wichtig! – teilen führt zu mehr Unterschriften.
„Nach harscher öffentlicher Kritik erklärte die Fraktion ihr Vorgehen damit, dass die Prüfung der rechtmäßigen Verwendung von Steuermitteln der Allgemeinheit eine Kernaufgabe des Parlaments sei. „Mit unserer Kleinen Anfrage wollen wir prüfen, ob einzelne NGOs sich in dieser Hinsicht steuerlich rechtmäßig verhalten.“ Genau in dieser Aussage offenbart sich das zentrale Problem dieser Anfrage und das sehr grundlegende Missverständnis der Fraktion von ihrem Fragerecht. Denn das Fragerecht der Fraktionen, das aus Art. 38 Abs. 1 S. 2 GG folgt, ist ein parlamentarisches Recht zur Kontrolle der Regierung. Einige Fragen in der kleinen Anfrage beziehen sich auf die Arbeit der Regierung und sind daher auch vom Fragerecht umfasst. Ein Großteil der Punkte weist diesen Bezug zur Regierungsarbeit aber gerade nicht auf, sondern richtet sich der Sache nach ausschließlich gegen bestimmte NGOs. Manchmal wird dies mit einem mehr als oberflächlichen Regierungsbezug zu bemänteln versucht, oft auch nicht. Die Prüfung, ob einzelne Bürgerinnen und Bürger sich steuerlich rechtmäßig verhalten, ist hingegen gerade keine Aufgabe des Parlaments, sondern der Finanzbehörden, die dann in gewissem Maße ihrerseits von der Regierung kontrolliert werden, und ggf. der Gerichte. Diese Kontrolle erfolgt dann in entsprechenden Verwaltungsverfahren, die nicht öffentlich sind. Das dient nicht zuletzt auch der Wahrung der Grundrechte der Betroffenen, die auf diese Weise davor geschützt werden, an den Pranger gestellt zu werden. Das Parlament darf also die Regierung bei der Kontrolle der Kontrolleure kontrollieren. Aber es darf nicht selbst diese Kontrolle vornehmen … Zum Schutz der Grundrechte der betroffenen Vereinigungen hätte die Bundestagspräsidentin die Anfrage daher in dieser Form zurückweisen müssen und nicht veröffentlichen dürfen. Bei allem Gewicht, das der verfassungsrechtlich garantierten Freiheit der Abgeordneten zukommt: Das Verfassungsorgan Bundestag steht nicht über den Grundrechten – auch nicht im Rahmen seines Informationshandelns.“
„Imagine all the people Living life in peace You You may say I’m a dreamer But I′m not the only one I hope someday you′ll join us And the world will be as one“
Imagine von John Lennon
Das schreibt der GA – Klick in die Bild-Mitte
Der GA und Radio Bonn Rhein-Sieg haben die #jetztinbonn-Lichterkette angekündigt, Radion Bonn Rhein-Sieg hat ein Ankündigungs-Interview mit unserer Isa gemacht 🙂
„Die Polizei hat ca. 300 leuchtende Menschen in der Lichterkette gezählt, die sich fast über die gesamte Brücke erstreckt haben, und viele Menschen haben sich darüberhinaus über #jetztinbonn informiert und uns gedankt, dass wir da sind“
Zitat Martina Meister von #jetztinbonn - Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit; Videos und Fotos bis auf das GA-Bild sind private Aufnahmen von #jetztinbonn
Welche Werte sind dir wichtig? Und was bedeutet das für unsere Wahlentscheidung?
Datum & Uhrzeit
Mittwoch, 19. Februar 2025 17:00 Uhr–19:30 Uhr
Informationen zur Veranstaltung und Veranstalterin „Freie Bande e.V. in Kooperation mit Leerstand als Begegnungsraum“ findest Du im angehängten Flyer oder unter diesem Link: #wirinbonn vor der Wahl.
Leerstand als Begegnungsraum wird gefördert von Ministerien der Stadt Bonn, NRW, Bundesministerium für Wohnen und Stadtentwicklung.
1. Workshop am Do. 20.02.25 um 18:00 – Der Beitrag der Kirche zu einer wehrhaften Demokratie
Erfahrungen & Reflexionen aus einer Ostdeutschen Kirche, mitDr. Dr. h.c. Markus Dröge, Bischof i.R. der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Donnerstag, 20.02.2025
Start um 18 Uhr mit Imbiss, bis 21 Uhr Haus der Kirche, Adenauerallee 37, Bonn
„Die Zeiten sind vorbei, in denen wir meinten, uns in unserer Gesellschaft auf einen Grundkonsens der Werte verlassen zu können. Jetzt muss die Kirche wieder neu zu einer klar bekennenden Kirche werden. Nur so kann sie glaubwürdig ihren Teil zu einer wehrhaften Demokratie beitragen.“
Dr. Dr. h.c. Markus Dröge
Eine Kooperation von: Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn EMFA / Integrationsagentur, Haus Mondial – Fachdienst für Integration und Migration, Frauenbeauftragte des Ev. Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel, Kath. Stadtdekanat Bonn / Aktion Neue Nachbarn, Evangelisches Forum Bonn, Evangelische Akademie im Rheinland, Diakonisches Werk Bonn und Region, Ev. Kirchenkreis Bonn.
Mittwoch, 02.04.2025 Kommunikationstrainings: Für Kirchengemeinden und Privatpersonen Haus der Kirche, Adenauerallee 37, Bonn Start um 18 Uhr mit Imbiss, bis 21 Uhr
Mittwoch, 14.05.2025 Austausch: Was tun für Zusammenhalt? Gute Beispiele aus Kirche & Gesellschaft Kirchenpavillon, Kaiserplatz 1, Bonn Start um 18 Uhr mit Imbiss, bis 21 Uhr
Die Workshops sind kostenlos und können zusammenhängend oder einzeln besucht werden. Anmeldung bei anne.rempel-grunwaldt@ekbgv.de , Tel. 0228-30787-0
Welche Werte sind dir wichtig? Und was bedeutet das für unsere Wahlentscheidung?
Datum & Uhrzeit
Sonntag, 16. Februar 2025 14:00 Uhr–16:30 Uhr
Weitere Termine
19.02.2025 17:00 Uhr
Informationen zur Veranstaltung und Veranstalterin „Freie Bande e.V. in Kooperation mit Leerstand als Begegnungsraum“ findest Du im angehängten Flyer oder unter diesem Link: #wirinbonn vor der Wahl.
Leerstand als Begegnungsraum wird gefördert von Ministerien der Stadt Bonn, NRW, Bundesministerium für Wohnen und Stadtentwicklung.
„Mir stonn zesamme für Demokratie und Menschlichkeit, wenn am 23. Februar 2025 um 18 Uhr die Wahllokale schließen. Dann schicken wir ein Signal von Bonn – dem Geburtsort der Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg – nach Berlin.
Mir stonn zesamme für Demokratie und Menschlichkeit, ohne Parolen, friedlich mit einem Licht.
Mir stonn zesamme für Demokratie und Menschlichkeit, um an die neuen Mandatsträger*innen zu appellieren, ihre demokratische Verantwortung ernst zu nehmen. Es geht jetzt darum, gesprächs- und kompromissbereit zu bleiben, um gemeinsam unsere Demokratie, unsere Werte und die Würde aller Menschen zu bewahren.
Mir stonn zesamme für Demokratie und Menschlichkeit, gerade dann, wenn die antidemokratischen Kräfte in Deutschland zunehmen. Dann dürfen wir erst recht nicht aufhören, über alle demokratischen Lager hinweg, Zuversicht zu verbreiten und Zusammenhalt zu signalisieren.“
Das obige Zitat stammt von Anna Hoff von „#jetztinbonn – Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit“ am Montag, d. 10. Februar 2025
„Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen die Insassen des KZ Auschwitz-Birkenau. Im größten Vernichtungslager der Nationalsozialisten wurden mehr als eine Million Menschen ermordet. Sie wurden vergast, erschossen, erhängt, starben an Misshandlungen, Folter, an Krankheiten und Unterernährung. Heute ist Auschwitz ein Synonym für den Holocaust, die Massenvernichtung der Juden.“
Was wir hier und #jetztinbonn gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit tun können
Demonstriert!
Hunderttausende Menschen sind nicht nur in den letzten Tagen überall im Land gegen gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und für die Demokratie auf die Straße gegangen. Diese Demos können ein Signal sein für alle, die sich alleine fühlen, die berechtigte Angst haben. Diese Demos können ein Anlaufpunkt sein für alle, die sich fragen, wo die anderen sind, die auch Sorge haben um die Demokratie, den Rechtsstaat, sich selbst. Diese Demos könnten noch-Unentschlossene erreichen – oder auch eine Vorbild- und Unterstützungsfunktion haben für die Orte, an denen es wirklich sehr viel Mut bedeutet auf die Straße zu gehen: Selbst aktiv sein auf Demos
Grenzt Euch klar von rechtsextremistischen, populistischen Positionen ab!
… und zieht Eure politischen Parteien und ihre Vertreter*innen zur Verantwortung, wenn sich Unklarheit, Intransparenz oder Unsicherheit bei Euch breit macht. Schreibt Euren Abgeordneten und stellt ihnen Eure Fragen. Gerade im Wahlkampf: Entscheidungshilfen Bundestagswahl 2025
Wertschätzt die Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus, fordert und fördert ihn!
Niemand wirft den Nachkriegsgenerationen vor, selbst am Völkermord an Jüdinnen und Juden mitgewirkt oder „Schuld“ an den unzähligen anderen Opfern des Nationalsozialismus zu sein. Stattdessen geht es um die Verantwortung für die Zukunft unserer Gesellschaft. Insbesondere aus der deutschen Geschichte erwächst Verantwortung. Antisemitismus ist keine deutsche Erfindung, aber Auschwitz war eine deutsche Erfindung. Solange die Einstellungen und Ideologien fortleben, die den Nationalsozialismus und Holocaust möglich machten, kann es keinen Schlussstrich geben. Die Erinnerungsarbeit bleibt notwendig als Lehre für kommende Generationen. Widersprecht Nationalsozialismus-Verharmloser*innen und Geschichtsfälscher*innen. Macht Euch bewusst, dass das Wissen um Erinnerung und historische Fakten schwindet. Beteiligt Euch aktiv am Erinnerungsgeschehen für die Opfer des Nationalsozialismus. Beschäftigt Euch damit, wie Eure Arbeitgeber*innen sich mit der Erinnerungskultur auseinandersetzen.
Wählt!
Wertschätzt die kommende Bundestagswahl und macht den Unterschied. Motiviert möglichst viele Menschen, zur Wahl zu gehen: Entscheidungshilfen Bundestagswahl 2025