Mit Campact in Bonn – Impressionen

Gestern war #jetztinbonn bei der Campact-Aktion „Vielfalt bei der Telekom vor Trump verteidigen“!, um gegen die Streichung der Diversity-Programme bei der Telekom zu demonstrieren und sich gemeinsam mit Campact für Vielfalt einzusetzen. Campact hatte Flyer gedruckt und T-Shirts produziert. Es gab Trump und Torte. Im T-rump-Shirt und #jetztinbonn-Jacke haben wir Flyer an Bonner-Bürger*innen verteilt, von denen viele noch nicht wussten, dass die US-Tochter T-Mobile vor Kurzem erklärt hatte, ihre Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration zu beenden.

Tagesschau und Lokalzeit Bonn berichten über das Geburtstagsfest der Telekom in Bonn – begleitet von Protesten.

Vernetzt Euch! Auf dem Rückweg nach Bad Godesberg haben wir den Stand des Bündnis gegen Antisemitismus Bonn besucht und uns auf Insta vernetzt. #jetztinbonn auf Instagram freut sich auch über Deinen Besuch 🙂 Venetzt Euch auch mit Campact auf Instagram.

Campact-Aktion in Bonn: Vielfalt bei der Telekom vor Trump verteidigen!

Morgen, am Samstag, d. 12. Juli von 14:30 bis 16:30 ruft Campact zu einer Aktion in Bonn auf. Gemeinsam demonstrieren wir gegen die Streichung der Diversity-Programme bei der Telekom. Wir laden alle herzlich dazu ein, sich mit uns zusammen für Vielfalt einzusetzen.
Wo?
Martinsbrunnen
In der Sürst 4
Bonn, NRW, 53111

Wichtig: Melde Dich hier und jetzt zu der Akion an, damit Campact ein T-Shirt und ein Flugblatt für Dich bereit hält

Und vor dem Event solltest Du noch den Appell unterzeichnen: Telekom: Diversität ist nicht verhandelbar

„Donald Trump erweist der Telekom die Ehre. Der US-Präsident besucht am Samstag die große Party zum 30. Geburtstag des Konzerns in Bonn – zum Dank, weil das Unternehmen in den USA nach seiner Pfeife tanzt. Campact macht diesen Star-Auftritt möglich: Unser Trump-Gratulant ist zwar nicht echt, aber wirkungsvoll.

Konzernchef Tim Höttges dürfte der Besuch peinlich sein, denn er legt die Doppelmoral des Unternehmens offen. Weil Trump mit Sanktionen droht, streicht die Telekom in den USA – dort größter Mobilfunkanbieter – ihre Programme für Vielfalt und Gleichstellung.[1] Gleichzeitig lässt sie hierzulande ihr Logo in Regenbogenfarben erstrahlen und schickt magentafarbene Trucks auf CSDs. Mit einem Appell fordern wir die Telekom auf, zu ihren Werten zu stehen; über 235.000 Menschen haben bereits unterzeichnet. Doch Höttges nimmt den Appell nicht an. Also kommen wir zu ihm.

Je offensichtlicher die Trump-Treue der Telekom wird, desto mehr leidet ihr Image – und desto eher wird die Konzernspitze ihre Entscheidung überdenken. Dafür brauchen wir Dich! Lass uns am Samstag die Geburtstagsfeier der Telekom in Bonn aufmischen. In magentafarbenen Shirts und mit Trump im Schlepptau verteilen wir Flyer an die Partygäste und zeigen: Bunt ist die Telekom nur, solange es bequem ist. Komm vorbei!

Ort: Am Martinsbrunnen, In der Sürst 4, 53111 Bonn (Stadtplanlink)
Zeit: Samstag, 12. Juli, 14.30 Uhr
Die Flyer sind gedruckt, die T-Shirts produziert – doch um gut planen zu können, müssen wir wissen, wie viele Menschen kommen. Bitte gib uns eine Rückmeldung, ob Du dabei bist. Weitere Infos zur Aktion erhältst Du, wenn Du hier klickst:
https://weact.campact.de/events/aktion-vielfalt-bei-der-telekom-vor-trump-verteidigen

Herzliche Grüße
Christin Furtenbacher, Campaignerin

PS: Je mehr wir sind, desto mehr Partygäste können wir erreichen. Doch die Zeit bis Samstag ist knapp. Um möglichst viele Menschen für unsere Aktion zu mobilisieren, freuen wir uns, wenn Du diese Mail auch an Freund*innen und Bekannte weiterleitest.

[1] „US-Tochter der Telekom gibt Initiativen für für Diversität weitgehend auf“, Zeit Online, 6. April 2025″
Quelle: https://weact.campact.de/events/aktion-vielfalt-bei-der-telekom-vor-trump-verteidigen

Ein vielfältiger offener Tag

Am bundesweiten Tag der offenen Gesellschaft habe ich bei der Vorbereitung des Picknicks der offenen Decken etwas gelernt. Meine Thermos-Teekanne für solche Gelegenheiten beschrifte ich gerne mit den Energien des Tages – diesmal mit „Offenheit“. Doch schnell durfte ich feststellen, dass meine Kanne zu offen war. Der oben eingegossene Tee lief unten aus dem Boden der Kanne langsam aber sicher direkt wieder hinaus. Auf dem Foto durfte deshalb eine uralte, aber dichte Ersatzkanne glänzen. Wie meine #jetztinbonn-Kollegin neulich lakonisch, aber treffend formulierte

„Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht mehr ganz dicht!“

Inspiriert von dieser Erfahrung, war meine Antwort auf die Picknick-Frage „Was macht für mich eine offene Gesellschaft aus?“:

„Eine offene Gesellschaft darf nicht nach allen Seiten offen sein. Sie sollte Gesicht zeigen für ihre Werte und denen Grenzen aufzeigen, die diese Werte nicht teilen, mit der Absicht sich gegenseitig zu schützen.“

Impressionen vom Picknick der offenen Decken auf dem Instagram-Account vom Verein Freie Bande

Die Bürgerinitiative Siegburg zeigt Haltung hat an diesem Tag in diesem Sinne Gesicht gezeigt, und war im Rahmen des Tages der Offenen Gesellschaft sowie des Siegburger Christopher Street Days auf dem Siegburger Marktplatz: Impressionen vom CSD Siegburg unter dem Motto „Queer ist Klasse“ auf dem Siegburg Zeigt Haltung Instagram Account.

#jetztinbonn macht mit beim bundesweiten Tag der offenen Gesellschaft am 21. Juni 2025

Am Tag der Offenen Gesellschaft tragen Menschen überall in Deutschland ihre Tische und Stühle raus und laden zum Gespräch ein. Du willst auch mitmachen und dabei ein Zeichen für Offenheit, Vielfalt und Zusammenhalt setzen?

Zusammen auf der Wiese: Picknick der offenen Decken in Bonn

Der mit #jetztinbonn befreundete Bonner Verein „Freie Bande“ veranstaltet am Tag der offenen Gesellschaft ein Picknick der offenen Decken und #jetztinbonn setzt sich dazu. Komm vorbei und bring Deine Ideen mit. Bist Du auf Insta? Dann like und teile gerne unseren #jetztinbonn-Insta-Beitrag zum Tag der offenen Gesellschaft.

Siegburg: „Metenander schwaade – nit üvverenander“

Die mit #jetztinbonn befreundete Bürgerinitiave „Siegburg zeigt Haltung. Für Vielfalt und Demokratie“ sind auch auf der Straße im Rahmen des Tages der Offenen Gesellschaft sowie des Siegburger Christopher Street Days mit spielerischen Aktionen für Begegnung und Dialog und einem Kreativprogramm für Kinder: „Metenander schwaade – nit üvverenander“. In Gedanken und im Herzen ist #jetztinbonn auch in Siegburg dabei, nur mit unseren Körpern können wir leider nicht überall gleichzeitig sein.

Impressionen MenschenVerbinden

Aller guten Dinge sind drei, aber zweimal haben wir es schon getan, das MenschenVerbinden:

Impressionen zur letzten Veranstaltung **MIR STONN ZESAMME für eine starke Nachbarschaft**:
Bist Du auf Insta? Gerne hereinschauen und und das #jetztinbonn-MenschenVerbinden-Event auf Instagram teilen.
Einblick in das von laut-werden.de gedrehte Video zur MenschenVerbindenAktion MIR STONN ZESAMME – Video steht mittlerweile nicht mehr zur Verfügung.

Hier findest Du weitere Informationen zum #jetztinbonn-Format MenschenVerbinden.

„Ich sehe derzeit gruselige Parallelen zur Zeit des Nationalsozialismus“

Das „Bonner Bündnis gegen Rechts“ und „Widersetzen Bonn“ haben gestern zu einer Demo aufgerufen. Der Anlass: Die Bonner Burschenschaft der Raczeks hatte den Europaabgeordneten Alexander Jungbluth zu einem Vortrag eingeladen. Am 3. Juni durfte Jungbluth im Raczekhaus in der Bonner Südstadt über seine Perspektiven zur Europapolitik referieren.

Ich war gestern dabei, ziemlich früh vor Ort, und hatte Gelegenheit mit einem Mitarbeiter des General-Anzeigers zu sprechen. Aus meinem Gespräch mit ihm vor Ort wurde einer meiner Sätze zum Titel des Artikels: „Ich sehe in Deutschland derzeit gruselige Parallelen zur Zeit des Nationalsozialismus.“ Darüber, dass mein Satz nun in einer Zeitung steht, bin ich heute dankbar, erschrocken, voller Hoffnung und Zuversicht zugleich, denn aus dem erkenntnisfördernden Erschrecken darüber, dass das Fundament unseres Zusammenlebens immer in Gefahr ist, überwinde ich meine Schwächen, meine Ängste und engagiere mich gemeinsam mit anderen Menschen für Demokratie und Menschlichkeit.

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben. Es kann geschehen, überall. Weder kann ich noch will ich behaupten, dass es geschehen wird.“

Ein Zitat des italienischen Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Primo Levi

Ich zitiere im folgenden aus dem Generalanzeiger-Artikel zum Protest gegen den Besuch des AfD-Politikers Jungbluth bei der Bonner Burschenschaft der Raczeks : Immer wieder lädt die Bonner Burschenschaft Raczeks Gäste aus der rechten Szene ein. Nun gastierte dort der AfD-Politiker Alexander Jungbluth, der selbst Mitglied in der Burschenschaft ist und sich schon für einen verurteilten rechten Straftäter einsetzte. … Die „Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn“ steht im Ruf, politisch ganz weit rechts zu sein. Immer wieder gibt es Veranstaltungen mit Gästen aus der rechten Szene wie eine Lesung des rechten Szene-Anwalts Björn Clemens und einen Auftritt des umstrittenen AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich aus Dortmund, der sich selbst als „freundliches Gesicht des NS“, also des Nationalsozialismus, bezeichnet hat. Zu Gast war auch schon AfD-Politiker Maximilian Krah. Das Bündnis gegen Rechts wirft der Burschenschaft seit Langem vor, „ein Hort für Rechtsradikale“ zu sein. Mindestens ein Verbindungsmitglied war nach GA-Recherchen in der rechtsextremen „Revolte Rheinland“ aktiv, einer Gruppe, die für die zwangsweise Vertreibung von Menschen mit ausländischen Wurzeln trommelte und gegen Zuwanderer hetzte.

Wir waren etwa 100 Demonstrierende, 5% davon aktive Mitglieder von „#jetztinbonn – Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit.“ Ich bin dankbar, dass diese Menschen gestern vor Ort waren: ohne

  • die Menschen vom „Bonner Bündnis gegen Rechts“,
  • die im April 25 neu gegründete „widersetzen Bonn“,
  • die Student*innen der AStA der Uni Bonn, „Studis gegen Rechts Bonn“ und „LUST ★“,
  • die Antifa Bonn/Rhein-Sieg,
  • die Omas Gegen Rechts,
  • einige mutige Anwohner*innen und Bürger*innen, die ihr Gesicht gezeigt haben für Demokratie und Menschlichkeit,
  • #jetztinbonn – Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit,

wäre dieser Ort gestern leer und schweigsam gewesen.

#jetztinbonn Instagram-Beitrag Demo gegen extrem rechte Burschenschaft in Bonn! – für alle, die Instagram haben, gerne liken und teilen.

Keine Räume in Bonn für rechte Propaganda!

#jetztinbonn will morgen Abend – am Dienstag, d. 03. Juni ab 17:30 vor Ort sein und zeigen, dass in Bonn kein Platz für rechte Hetze ist!

Keine Räume für rechte Propaganda!
🗓 Dienstag, 03.06.25
⏰️ 17:30 Uhr
📍 Ecke Lennéstraße / Johannes-Henry-Straße

Alerta! Schon wieder lädt die rechtsextreme Bonner Burschenschaft der Raczeks zu einem Vortrag, diesmal mit dem Europaabgeordneten Alexander Jungbluth. Am 3. Juni soll Jungbluth im Raczekhaus in der Bonner Südstadt über seine Perspektiven zur Europapolitik referieren.

Alexander Jungbluth studierte in Bonn und war in seiner Studienzeit selbst Mitglied in der Raczek Burschenschaft, was auch die auffällige Narbe auf seiner linken Wange erklärt. Nach seinem Studium blieb er als sog. „Alter Herr“ Mitglied der Burschenschaft. Bei der Europawahl 2024 zog Jungbluth ins EU Parlament ein und initiierte dort die Gründung der Europäischen Fraktion „Europa der Souveränen Nationen“, eine Fraktion, die selbst den Rechtsextremen um Meloni aus Italien oder Le Pen aus Frankreich nach außen zu extrem rechts auftritt ist.

Die Raczeks sind seit Jahrzehnten Unterschlupf und Vernetzungspunkt von Rechtsextremen im gesamten Rheinland. Einige der offen auftretenden aktiven Mitglieder der Raczeks, darunter ihr Sprecher Simon Thiele, waren ebenfalls in der vermeintlich aufgelösten rechtsradikalen Gruppierung »Revolte Rheinland« aktiv. Die Mitglieder von Raczeks und Revolte Rheinland pflegen zudem gute Kontakte zu AfD Funktionär*innen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, wie z.B. zu Gerald Christ, dem Sprecher der Bonner AfD. Dieser nahm an einer Wanderung der Revolte Rheinland teil und propagierte auf seinen öffentlichen Kanälen immer wieder die Nähe seiner Partei zu neurechten Gruppierungen, wie der Revolte Rheinland, als sog. »Vorfeld-Organisationen« für die Partei.

Die Einladung von Alexander Jungbluth, der mittlerweile sogar Teil des AfD Bundesvorstandes ist, zeigt einmal mehr die gefährliche Verbindung von AfD und rechtsextremen Burschenschaften. Wie Recherchen von Report Mainz Mitte 2024 offenlegten, haben über 100 Abgeordnete und Mitarbeitende der AfD direkte Bezüge zu rechten Burschenschaften.

Deshalb: Kommt am 3. Juni mit uns vor dem Raczekhaus auf die Straße und lasst uns den Naziburschen und ihren Fans zeigen, dass in Bonn kein Platz für rechte Hetze ist!“

https://www.instagram.com/p/DKXXe7VIx6g

Gesicht Zeigen für Demokratie und Menschlichkeit: 1. Gastbeitrag

Unausgesprochene Solidarität ist keine Solidarität

Mein Name ist Anne, meine Pronomen sind sie/ihr. Ich bin 43 Jahre alt und lebe mit meiner Frau und unserem fast zehnjährigen Sohn in Bad Godesberg. Ich liebe Schokolade und Kaffee. Manchmal habe ich Schwierigkeiten Ironie zu verstehen und ich mag es nicht, wenn Menschen mich umarmen möchten, die mich nicht vorher gefragt haben, ob ich damit einverstanden bin. Ich habe Angst vor großer Höhe, aber am allermeisten Angst habe ich vor unausgesprochener Solidarität.

Was das ist und warum es mir so große Angst macht, möchte ich gern erklären.

Am 26. April fanden in mehreren Städten Deutschlands Demonstrationen von verschiedenen Organisationen statt, die zum größten Teil – wenn nicht komplett – rechtsradikal oder rechtsextremistisch sind. So auch in Koblenz. Als ich von einer geplanten Gegendemonstration las, war mir erst kurz übel vor Angst, weil ich tatsächlich noch nie bewusst auf große Gruppen solcher Menschen getroffen bin. Dann wurde mir klar: Genau deshalb ist es wichtig, dass ich hingehe.

Ich habe #jetztinbonn mobilisiert und zu viert sind wir schließlich nach Koblenz zur Gegendemonstration gefahren. Einen Aufruf, sich uns bitte anzuschließen, habe ich auf verschiedenen Kanälen geteilt. Sei es via Instagram, in zwei WhatsApp- und mehreren Signalgruppen sowie im Status der beiden Apps. Ich habe auch mehrere Personen gezielt persönlich angesprochen. Und trotzdem: am Ende waren wir zu viert. Ich war ein bisschen traurig, verstehe aber natürlich, wenn es unverschiebbare Terminkollisionen gibt oder wenn Personen in Menschenmengen Panikattacken bekommen.

Was mich an diesem Tag in Angst und Schrecken versetzt hat, waren nicht die Nazis. Nicht deren Gegröle, nicht deren Plakate voller Hass und ekelhafter Forderungen.

Ich bin noch heute zutiefst getroffen und erschreckt von den Personen, die direkt neben einem großen Stand der AfD, an dem sich größere Gruppen offensichtlich sehr Rechter Personen aufhielten, in der Eisdiele saßen und seelenruhig die Gegendemonstration beobachteten während sie ihr Eis aßen. Welchen Grund dieser Welt kann es geben, sich an dieser Stelle NICHT zu positionieren?! Das bewegt mich bis heute.

Wenige Tage später war ich auf einer Kundgebung aus Anlass des Protesttags für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltung findet ihr auf Instagram. Dort habe ich auch den Satz gehört, den ich als Überschrift für diesen Artikel gewählt habe: Unausgesprochene Solidarität ist keine Solidarität. Mir war vorher schon klar, dass ich nicht mit mehreren hundert Teilnehmenden rechnen konnte. Auch hier hatte ich im Vorfeld wieder versucht, Menschen dazu zu bringen, mich zu begleiten. Was soll ich sagen… Es war fast niemand da. Inklusive Organisator*innen vielleicht 50 Personen. Menschen mit Behinderung haben keine Lobby. Vielleicht nehme ich das ein bisschen zu persönlich, weil ich als neurodivergente, chronisch kranke Person mit einem Kind mit Trisomie 21 unmittelbar betroffen bin. Aber mal ehrlich: Wie kann es sein, dass fast allen Menschen ein großer Teil der Gesellschaft so völlig egal ist? Denn letztlich gibt es ganz schön viele Menschen mit Behinderung / chronischen Krankheiten in Deutschland.

Ich habe Angst vor unausgesprochene Solidarität. Wer tritt für mich oder mein Kind im Ernstfall ein? Wer steht an unserer Seite, wenn wir selber nicht (mehr) für unsere Rechte kämpfen können? Menschen mit Behinderung oder chronischen Krankheiten hilft es nicht, wenn alle nur denken „Jaaaa, echt schlimm, dass es in Werkstätten nicht mal Mindestlohn gibt!“ oder „Ist ja schon irgendwie unfair, wenn Rechte von chronisch kranken Personen nicht durchgesetzt werden können, weil Personal überall fehlt.“.

Ich habe Angst, von privilegierteren Personen allein gelassen zu werden. Weil sie nicht mit aufstehen, wenn Rechte von marginalisierten Gruppen verteidigt und erkämpft werden müssen.

Wisst ihr, ich verlange gar nicht, dass jede*r von euch in Zukunft zu jeder Veranstaltung geht, die sich bietet (das schaffe ich auch nicht). Aber bitte hört doch den Personen zu, die um Gehör ringen. Hört zu und lernt und seid ausgesprochen solidarisch. Positioniert und engagiert euch, wo immer ihr könnt.

Bitte überlegt wo ihr euch einbringen könnt. Wo ihr aktiv Dinge verändern könnt. Zum Beispiel, indem der Kollege, der immer wieder andere rassistisch beleidigt, das nicht mehr unkommentiert tun kann. Oder indem die offen transphobe Kollegin zu ihren Aussagen mehr als nur Schweigen zu hören bekommt.

Oder aber ihr seid superkrass und kommt ins Team von #jetztinbonn, damit wir uns gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit einsetzen können.

Am 23. Mai gibt es die Möglichkeit zu einem ersten Kennenlernen. Kommt zum „Offenen Treffen“ um 18:00 Uhr im Restaurant Godesburger (Moltkeplatz 2) in Godesberg.“

Dieser Beitrag ist der erste Gastbeitrag unserer Reihe „Gesicht zeigen für Demokratie“. Melde Dich gerne unter writeme@jetztinbonn.de, wenn auch du Dein Gesicht zeigen und einen Gastbeitrag einbringen möchtest.

Einladung **MIR STONN ZESAMME für eine starke Nachbarschaft**

Seid Menschen im Kreis Eurer Nachbarschaft!

Einladung für Freitag, d. 23.05.2025 16:30 – 17:30 Uhr unter freiem Himmel auf dem Theaterplatz Bad Godesberg

Am Tag der Nachbarschaft und des Grundgesetzes am 23. Mai setzt #jetztinbonn ein Zeichen für Zusammenhalt und ein Füreinander in Bad Godesberg. Wir laden Dich dazu ein, mit uns gemeinsam auf dem Theaterplatz einen Kreis der Gemeinschaft zu bilden. Das Motto: Mir stonn zesamme – Seid Menschen im Kreis Eurer Nachbarschaft! Unsere Absicht ist es,

  • die Werte einer offenen, vielfältigen Gesellschaft zu stärken, um die Würde aller Menschen zu bewahren;
  • die Menschen daran zu erinnern, dass Demokratie im nachbarschaftlichen Miteinander beginnt.

Wir freuen uns darauf, in diesen Zeiten, mit Dir das Miteinander in unserer Nachbarschaft sichtbar zu machen und Zuversicht zu verbreiten. Ganz im Sinne der kürzlich verstorbenen Holocaustüberlebenden Margot Friedländer: „Seid Menschen!“

Um im Kreis der Nachbarschaft Vielfalt und Solidarität sichtbar zu machen, sind alle, die sich angesprochen fühlen, eingeladen, auf dem Theaterplatz unter freiem Himmel in Bad Godesberg zusammenzukommen. Wer möchte, kann einen Gegenstand mitbringen, der Gemeinschaft und Verbundenheit symbolisiert.

Während unserer kreisrunden Nachbarschafts-Feier wird es Gelegenheit für Gespräche und weitere gemeinsame Aktionen geben. Lasst Euch überraschen

Die Veranstaltung ist polizeilich angemeldet und genehmigt.


Teile gerne diesen Beitrag oder das SharePic, das Du Dir direkt hier herunterladen kannst – Bitte immer mit der Info „Bringe gerne einen Gegenstand mit, den Du in die Mitte unseres Kreises legen möchtest, als Symbol für Gemeinschaft und Verbundenheit.“

Bist Du auf Insta? Gerne hereinschauen und das #jetztinbonn-MenschenVerbinden-Event auf Instagram teilen.

Verteile gerne unseren Flyer online:

Die Veranstaltung „MIR STONN ZESAMME für eine starke Nachbarschaftkann auch über den Veranstaltungskalender der Stadt Bonn geteilt werden.

Heute am 17. Mai: The Power of Communities & AfD raus aus den Schulen

Heute ist ein guter Tag, um Gesicht zu zeigen. Macht Euch auf die Socken und fahrt z.B. jetzt gleich nach Köln zur Kundgebung für eine bunte, solidarische Gesellschaft am Samstag, 17. Mai vor dem Erich-Gutenberg-Berufskolleg, Beuthener Straße / Ecke Kattowitzer Str., Köln Mülheim, 10-15 Uhr.

Am 17. Mai 1990 hat die WHO Homosexualität aus der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen.

Heute, am 17. Mai, ist IDAHOBIT – International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia.
Jedes Jahr ruft das internationale IDAHOBIT-Komitee zu einem gemeinsamen Motto auf. Dieses Jahr ist es das Motto: THE POWER OF COMMUNITIES! Auf dem #jetztinbonn-Instagram Account gibt es einen Appell zum IDAHOBIT in einfacher Sprache:

„Die Welt geht gerade rückwärts. Menschen, die Minderheiten angehören, werden oft diskriminiert. Wir müssen uns dagegen wehren. Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Jeder Mensch muss das Recht haben, authentisch und frei zu leben.Wir müssen alle zusammenarbeiten, um eine gerechtere und liebevollere Welt zu schaffen. Wir müssen uns für die Menschen einsetzen, die diskriminiert werden. Lasst uns alle zusammenhalten und für eine bessere Welt kämpfen.“

Heute am 17. Mai 2025 trifft sich die AfD, eine rechtsextreme Partei, für eine Mitgliederversammlung am Erich-Gutenberg-Berufskolleg in Köln Mülheim. Das wollen die Anwohner*innen und die Zivilgesellschaft rund um Köln nicht hinnehmen. Sie treffen sich an diesem Tag vor dem Berufskolleg und tragen ihren Protest gemeinsam, bunt und solidarisch auf die Straße. Mit Konzerten, Redebeiträgen und weiteren kreativen Formen der Meinungsäußerung zeigen sie der Stadtverwaltung, die die Versammlung bis heute offiziell genehmigt, was sie davon halten, wenn rechtsextremen Parteien Räume geöffnet werden, die für Bildung und Demokratie stehen. Das Motto: AfD raus aus den Schulen! „#jetztinbonn -Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit“, als Bonner Ortsgruppe der LinkedIn-Gruppe #NieWiederIstJetzt, unterstützt die Kundgebung, zu der auch #NieWiederIstJetzt-Köln aufgerufen hat, vor Ort. Impressionen folgen in Kürze.

„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: Darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“

Ein Zitat des italienischen Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Primo Levi